Rückblick auf die Demo am 28.06.2014
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- Erstellt am 02. Juli 2014
- Geschrieben von Lars Dorbandt
Etliche Bürgerinitiativen haben sich am Samstag den 28.06.2014 zu einer Demonstration u.a. gegen die Stromtrasse SuedLink in ihrer bisherigen Planung zusammengefunden. Das Bürgerforum Burgwedel war auch mit dabei und unterstützte die Demo.
Der Demonstrationszug startete um 11:00 Uhr vor dem Hauptbahnhof und führte dann zum Landtag. Die rund 400 Teilnehmer trugen einen 60 Meter langen gelben Pfeil aus Plastikfolie. Dieser sollte die unglaubliche Größe bzw. Mindesthöhe der geplanten Masten eindrucksvoll darstellen und manch ein Unbeteiligter kommentierte am Strassenrand ehrfürchtig, dass er bei der Größe der geplanten Masten - wenn es ihn beträfe - wohl auch demonstrieren gegangen wäre.
Insgesamt war die Demo eine sehr gelungene Veranstaltung, den Organisatoren gilt es ganz besonderes Dankeschön!
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Transparenz und Bürgerbeteiligung sehen anders aus!
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- Erstellt am 21. Juni 2014
- Geschrieben von Lars Dorbandt
Was sich bereits in den letzten Wochen ankündigte, scheint nun beschlossene Sache zu sein: Fünf betroffene Landkreise entlang der SuedLink-Trasse und die Region Hannover haben Anwälte konsultiert und erwägen rechtliche Schritte gegen TenneT. So ist es dem Zeitungsartikel in der Hannoverschen Allgemeinen (HAZ) vom 21.06.2014 zu entnehmen.
Das Bürgerforum Burgwedel hatte bereits sehr früh in seinem Artikel "Vergleich der Trassen Mitte-West und Ost - Widerspricht sich TenneT selbst?" auf die fehlenden Untersuchungsergebnisse und die mangelnde Transparenz hingewiesen. Unsere Befürchtungen scheinen sich zu bewahrheiten: Von Transparenz keine Spur! Die vielen als aktive Bürgerbeteiligung proklamierten, öffentlichen Veranstaltungen durch TenneT verkommen zur Farce, wenn lediglich eine Trasse - und zwar die von TenneT selbst präferierte - vorgestellt, aber nicht begründet und auf Alternativtrassen erst recht nicht eingegangen wird.
Nicht nur die Politik wird hingehalten, auch besorgte Bürger. Der Vorstand des Bürgerforums hatte seine Mitglieder Anfang Mai gebeten, die an TenneT gerichteten Fragen und die darauf erhaltenen Antworten dem Vorstand zwecks Auswertung zur Verfügung zu stellen. - Das Ergebnis war (erwartungsgemäß) ernüchternd. In den meisten Fällen erhielten unsere Mitglieder ausweichende und sehr allgemein gehaltene Antworten. Etliche Fragen wurden überhaupt nicht beantwortet oder es blieb schlicht jegliche Reaktion aus, so auch bisher bei der Anfrage des Bürgerforums Burgwedel.
Da der grundsätzliche Bau der SuedLink-Trasse gesetzlich beschlossen ist, nur eben noch nicht der Trassenverlauf, konzentriert sich das Bürgerforum Burgwedel auch weiterhin auf die Frage nach der Bewertung und Eignung der alternativen Trassierungsvorschläge und/oder deren Ausgestaltung (Freileitung/Erdkabel) um die Lebensqualität in unserer Region zu erhalten. Dazu stehen wir zur Zeit u.a. in fortwährendem Kontakt zur Bundesnetzagentur. Diese hat etliche Bürgerinitiativen für den 28. Juni zu einer Aussprache nach Bonn eingeladen und selbstverständlich nehmen wir diese Gelegenheit wahr. Über die Ergebnisse und weitere Schritte werden wir Sie an dieser Stelle zeitnah informieren.
Doch zunächst möchten wir Sie auf eine Demonstration am Samstag, 28. Juni, in Hannover aufmerksam machen. Der Demonstrationszug beginnt um 11:00 Uhr am Hauptbahnhof und führt zum Landtag. Wir möchten alle Leser dieser Internetseite ermuntern, sich der Demonstration anzuschließen und wir hoffen sehr, dass man auch in Berlin auf uns aufmerksam wird.
P.S. Unter Presse, Infos & Links haben wir zahlreiche neue Downloads (Presseberichte, Hintergrundinformationen, etc.) für Sie bereitgestellt.
Vergleich der Trassen "Mitte-West" und "Ost" - Widerspricht sich TenneT selbst?
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- Erstellt am 11. April 2014
- Geschrieben von Lars Dorbandt
Bei einer genaueren Betrachtung der TenneT-Internetseite sind wir unter dem Link "Findung der Trassenkorridore" stutzig geworden. Der nebenstehende Kartenausschnitt (die gesamte Karte finden Sie hier) zeigt deutlich eine Präferierung der Trasse "Ost" gegenüber der Trasse "Mitte-West". Viele rote und violette Trassenabschnitte zeigen die Problematik in unserer Region mehr als deutlich auf. Auch die genannten Planungsgrundsätze lassen hellhörig werden - erstaunen tun sie jedoch nicht:
- Meidung von Waldflächen
- Meidung von vorrangigen Nutzungen (Flächen eingeschränkter Verfügbarkeit, kritische Infrastruktur)
Eine oberirdische Stromtrasse würde wohl aus dem Rahden (Waldfläche zwischen Kleinburgwedel und Wettmar) nurmehr eine Stromtrasse mit angrenzendem Grünstreifen machen und dies kann definitiv nicht im Sinne der Planungsgrundsätze sein.
TenneT verweist unter dem folgenden Link "Vergleich der Trassenkorridore" folgerichtig darauf, dass die Einzelbetrachtung nur die eine Seite der Medaille ist und weitere Parameter wie Wirtschaftlichkeit, Trassenlänge und Bündelung ebenfalls beachtet werden müssen. Das schlechte Abschneiden des Ost-Korridors wegen "naturschutzrechtlicher Schutzgebiete oder Zielen der Raumordnung" können wir nicht abschließend beurteilen, aber hinterfragen. Insbesondere in Ballungsräumen wie der Region Hannover sollte dem vergleichsweise wenigen Grün in der Natur und den vielen dort lebenden Meschen doch ein besonderer Schutz zuteil werden. Wurde dies eventuell nicht berücksichtigt?
TenneT verweist u.a. auf die "Details zur Findung von Trassenkorridoren" laut dem Musterantrag gemäß NABEG (Netzausbaubeschleunigungsgesetz) und dort auf die Tabelle 25, aber die ist naturgemäß leer (es ist ja auch nur ein Musterantrag). Somit fehlen Angaben, um die genauen Daten zur Beurteilung nachvollziehen zu können.
Zweifellos ist die Ost-Trasse deutlich länger, aber sie ist gemäß der eigenen Analyse von TenneT auf der gesamten Länge auch geeigneter! - Ist dies nun ein Widerspruch? Wir meinen, hier sollte deutlich nachgehakt werden. Sicherlich ist auch der zu erwartende massive Widerstand gegen eine Stromtrasse in ihrer derzeitigen Planung im Ballungsgebiet Hannover zu berücksichtigen und damit eine mit großer Warscheinklichkeit eintretende Verzögerung bei der Fertigstellung einer Trasse. Dies führt zu erheblichen Mehrkosten und recht schnell könnte die momentan ad acta gelegte Ost-Trasse in der Wirtschaftlichkeitsbewertung deutlich an Gewicht gewinnen.
Wir bleiben dran!
Was vom Mittwoch übrig blieb...
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- Erstellt am 06. April 2014
- Geschrieben von Thomas Chlouba
Am Mittwoch, dem 2. April 2014 gab es von 15 bis 20 Uhr eine Informationsveranstaltung der Firma TenneT zur geplanten Stromtrasse Südlink. Ein persönlicher Rückblick des 2. Vorsitzendes des Bürgerforums, Thomas Chlouba:
Die Aula der Grundschule in Großburgwedel war rappelvoll und gut warm. Die 20 Mitarbeiter von Tennet kamen kaum zum verschnaufen, das Interesse war groß. Nachdem beim Bau einer Hochspannungsleitung in Schleswig Holstein die Bürgerbeteiligung vernachlässigt wurde, was zu über 2000 Einwändungen beim Planungsverfahren und mindestens noch einem schwebenden Gerichtsurteil führte, hat die Firma Tennet sich hier Mühe gegeben und versucht Fehler der Vergangenheit zu vermeiden.
Das Auftreten war auf jeden Fall professionell, statt Podiumsdiskussionen gab es Infostände, Karten jeder Art und Größenordnung. Die Stadt Burgwedel und die Gemeinde Isernhagen waren auch vertreten und hatten Karten der betroffenen Schutzgebiete und Siedlungen bereitgestellt. Auch von der Bundesnetzagentur, die die Fachplanung durchführt (den endgültigen Trassenverlauf festlegt), waren 2 Herren zugegen.
Dünn gesät waren Mitarbeiter von Tennet, die technische Fragen beantworten konnten (ca. 2).
Schon die Frage nach der benötigten Trassenbreite in Waldstücken bei Freileitungsausführung führte zu Handskizzen und Kopfrechnen. Es kamen um die 100 Meter Breite heraus. Bei Erdkabelverlegung wäre es ein baumloser Streifen von ca. 50 Metern Breite. „Man kann den Wald aber auch überspannen. Dann werden die Masten noch höher und man muss die Bäume einkürzen.“ Eine Weihnachtsbaumplantage unter Hochspannug? Eher keine Lösung.
Die Frage, ob auch Aluminium- Erdkabel verlegt werden können (man kann ja Mal auf den Busch klopfen, die sind günstiger) führte zu Telefonaten. Ja, man kann, die sind günstiger.
Weshalb die anderen möglichen Trassen nicht bevorzugt worden sind, bekam man nur pauschal beantwortet. („Da gibt es andere, noch gravierendere Probleme.“ „ Da kommt man nicht durch.“). Die Kriterien, nach denen diese Vorauswahl durchgeführt wurde hat Tennet im Haus, aber anders als die anderen, recht offen kommunizierten Informationen sind diese nicht auf der Internetseite von Tennet zu finden. Das muss keine böse Absicht sein, macht aber nachdenklich.
Gelernt haben Alle dabei. Und lustig war es auch:
„Nein, der Contidrom ist definitiv keine militärische Versuchsanlage.“
„An Beinhorn würde ich nicht so stramm vorbeilegen, da wohnt Kanonen-Uschi.“ „Wer?“ „Frau von der Leyen.“ „Hat sich bei uns noch nicht gemeldet.“ „Wenn Sie Morgens die Tür öffnen und in die 120 mm Glattrohrkanone eines Leopard 2 sehen, hat sie sich gemeldet. Das ist unsere Verteidigungsministerin.“ „Au.“ (Der Herr war aus Bayern. Seine Kollegen wussten, wer da wohnt und haben sich bestens amüsiert.)
An die Bündelung mit der A7 wollte keiner so richtig ran. Es gibt wohl Probleme mit dem Rasthof Buchholz/Aller und Marklendorf auf der anderen Seite der A7. Die Besiedelung in Meitze ragt bis nahe an die Autobahn und auch wenn man zwischen Rossmann und dem Gewerbegebiet in Isernhagen durchkommt ist in Isernhagen-FB endgültig Schluss.
„Legen Sie das Kabel direkt an die Autobahn.“ „Geht nicht, es gilt ein 40 Meter Schutzstreifen an der Autobahn.“ (§9 des Bundesfernstrassengesetzes legt die 40 Meter für Hochbau, Aufschüttungen und grössere Abgrabungen fest. Da hat wohl noch niemand weiter drüber nachgedacht.)
Das Fazit:
Der gute Wille war definitiv da. Verglichen mit dem, was wir in den letzten 3 Jahren mit der Bahn und dem Bundesverkehrsministerium erlebt haben, war das eine komplett neue Vorgehensweise, die mir wesentlich besser gefällt.
Wie wichtig Tennet diese Veranstaltung genommen hat, sieht man schon an der Tatsache, dass der Chef von Tennet Deutschland, Herr Lex Hartmann, sich mehr oder minder incognito die Veranstaltung angeschaut hat.
Hinweis: Aktuelle Presseberichte aus den Zeitungen "Die Welt" und den "Burgwedeler Nachrichten" finden Sie - wie gewohnt - unter Presse, Infos & Links auf unserer Homepage. Ferner ist dort auch ein Formular hinterlegt mit welchem Sie Hinweise und Anregungen an TenneT liefern können. Alternativ zum PDF-Formular können Sie auch das Online-Formular unter http://suedlink.tennet.eu/suedlink-im-dialog.html verwenden.