Vergleich der Trassen "Mitte-West" und "Ost" - Widerspricht sich TenneT selbst?

Eignung der TrassenvariantenBei einer genaueren Betrachtung der TenneT-Internetseite sind wir unter dem Link "Findung der Trassenkorridore" stutzig geworden. Der nebenstehende Kartenausschnitt (die gesamte Karte finden Sie hier) zeigt deutlich eine Präferierung der Trasse "Ost" gegenüber der Trasse "Mitte-West". Viele rote und violette Trassenabschnitte zeigen die Problematik in unserer Region mehr als deutlich auf. Auch die genannten Planungsgrundsätze lassen hellhörig werden - erstaunen tun sie jedoch nicht:

Eine oberirdische Stromtrasse würde wohl aus dem Rahden (Waldfläche zwischen Kleinburgwedel und Wettmar) nurmehr eine Stromtrasse mit angrenzendem Grünstreifen machen und dies kann definitiv nicht im Sinne der Planungsgrundsätze sein.

TenneT verweist unter dem folgenden Link "Vergleich der Trassenkorridore" folgerichtig darauf, dass die Einzelbetrachtung nur die eine Seite der Medaille ist und weitere Parameter wie Wirtschaftlichkeit, Trassenlänge und Bündelung ebenfalls beachtet werden müssen. Das schlechte Abschneiden des Ost-Korridors wegen "naturschutzrechtlicher Schutzgebiete oder Zielen der Raumordnung" können wir nicht abschließend beurteilen, aber hinterfragen. Insbesondere in Ballungsräumen wie der Region Hannover sollte dem vergleichsweise wenigen Grün in der Natur und den vielen dort lebenden Meschen doch ein besonderer Schutz zuteil werden. Wurde dies eventuell nicht berücksichtigt?

TenneT verweist u.a. auf die "Details zur Findung von Trassenkorridoren" laut dem Musterantrag gemäß NABEG (Netzausbaubeschleunigungsgesetz) und dort auf die Tabelle 25, aber die ist naturgemäß leer (es ist ja auch nur ein Musterantrag). Somit fehlen Angaben, um die genauen Daten zur Beurteilung nachvollziehen zu können.

Zweifellos ist die Ost-Trasse deutlich länger, aber sie ist gemäß der eigenen Analyse von TenneT auf der gesamten Länge auch geeigneter! - Ist dies nun ein Widerspruch? Wir meinen, hier sollte deutlich nachgehakt werden. Sicherlich ist auch der zu erwartende massive Widerstand gegen eine Stromtrasse in ihrer derzeitigen Planung im Ballungsgebiet Hannover zu berücksichtigen und damit eine mit großer Warscheinklichkeit eintretende Verzögerung bei der Fertigstellung einer Trasse. Dies führt zu erheblichen Mehrkosten und recht schnell könnte die momentan ad acta gelegte Ost-Trasse in der Wirtschaftlichkeitsbewertung deutlich an Gewicht gewinnen.

Wir bleiben dran!